Auszeichnungen

Susanne Miesera, Carolina Olufemi und Verena Zehender gewinnen Mittel im Rahmen der Exzellenzstrategie: Projektbasiertes Lehren- und Lernen zum Thema Gesundheitsförderung im Unterricht berufliche Schulen

Lehrergesundheit im Fokus und Förderung von Unterrichtskompetenz

Lehramtsstudierende der beruflichen Bildung arbeiten eine Woche in der TUM Forschungsstation Friedrich N. Schwarz gemeinsam, um sich mit Gesundheitsförderung in der schulischen Bildung auseinanderzusetzen.

Die Förderung von Gesundheitswissen und -kompetenz gilt als Schlüsselthema für die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen des Erziehungs- und Bildungssystems (WHO, 2017; McDaid, 2016). Der Vermittlung von Gesundheitsthemen wird jedoch nur ein geringer Stellenwert beigemessen. Der Stada-Gesundheitsreport (2017) berichtet, dass nur ein knappes Viertel der Befragten zwischen 18 bis 25 Jahren, in der Schule etwas über Volkskrankheiten und deren Prävention oder das Gesundheitssystem erfahren. Bauer et al. (2018) kommen zu den Ergebnissen, dass die schulische Gesundheitsbildung bislang defizitär ist. Junge Menschen wünschen sich ein eigenes Fach oder eine starke systematische Integration von gesundheitlichen Themen in bestehende Fächer (Bauer et al. 2018). Die WHO strebt für die Europäische Region die Förderung der Gesundheitskompetenz an Schulen und im Bildungswesen an und empfiehlt darin Gesundheitskompetenz im laufenden Bildungsbetrieb zu verankern (WHO, 2017). Wesselborg et al. (2014) zeigen, dass neben einer Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge von Gesundheit, das Thema Lehrergesundheit mit weiteren Themen der Lehrerausbildung zu verknüpfen ist, um zukünftige Lehrkräfte zu befähigen, bereits in der Planung von Unterricht, Gesundheitsaspekte konstruktiv zu integrieren. Zukünftige Lehrkräfte reflektieren damit die Anforderungen des Berufes unter Gesundheitsaspekten, gestalten Unterrichtssituationen gesundheitsfördernd und erlernen vielfältige Lernprozesse professionell zu vermitteln, anzuleiten und zu steuern. Die Lehrkraft ist in diesem Prozess Experte für methodisch-didaktische Vermittlungsprozesse im Bereich der Gesundheitsförderung. (Leisen, 2014).

Im weiten Themenfeld der Gesundheitsförderung entwickeln Studierende mit Hilfe vielfältiger Lehr-und Lerninhalten in den Bereichen Bewegung, Ergonomie und Ernährung ein Verständnis für eine gesunde Lebensführung. Das Ziel ist die Stärkung der Vermittlungskompetenz, um selbstständig Unterrichtseinheiten für den schulischen Alltag zu erarbeiten. Zur Erweiterung der professionellen Handlungskompetenz lernen sie spezifische methodische-didaktische Interventionen kennen, um ihren zukünftigen Schüler:innen ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit (Gesundheitskompetenz) zu vermitteln.

 

Dr. Susanne Miesera und Juliane Breitschopf gewinnen Mittel aus dem TUM-Lehrfonds für das Projekt „Forschendes Lernen im Rahmen des Universitätsschulkonzeptes“

Die Ausbildung angehender Lehrkräfte ist unterteilt in eine universitäre Phase und den Vorbereitungsdienst an den Schulen. Die Professionalisierung von zukünftigen Lehrkräften ist während der Phasen mit Theorie- und Praxisanteilen zu fördern. Das Projekt „Forschendes Lernen im Rahmen des Universitätsschulkonzeptes“ setzt die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis konsequent um. Hierzu konzeptionieren die Studierenden eigene Forschungsprojekte an den Universitätsschulen und setzten diese vor Ort an einer Universitätsschule um und beschäftigen sich somit differenziert mit Unterrichtskonzepten. Forschendes Lernen ist hierbei die übergeordnete Leitidee des Projektes. Ziel ist hierbei, dass die Studierenden eine „forschende Grundhaltung“ entwickeln, indem sie an der Forschung an der Universitätsschule teilhaben. Die Studierenden entwickeln in dem Projekt eigene Forschungsfragen mit Hypothesen und wählen dazu passende Forschungsinstrumentarien aus. Sie konzeptionieren das Forschungsprojekt und setzten es anschließend an der Universitätsschule um. Der letzte Schritt ist die Reflexion in Form eines E-Portfolios indem das Forschungsvorhaben sowie das Forschungsergebnis kritisch hinterfragt wird. Die Projektziele sind: • Stärkere Verzahnung von Wissenschaft und Praxis • Förderung der beruflichen Handlungskompetenz von angehenden Lehrkräften • Verknüpfung von wissenschaftlicher Forschung und Unterrichtspraxis • Interdisziplinäre Kooperation zwischen Universiätsschule und der Universität • Unterstützung der Zusammenarbeit von Lehrkräften und Dozierenden

Susanne Miesera und Dr. Markus Gebhardt gewinnen Mittel aus dem TUM-Lehrfonds für ihr Projekt „Inklusive Didaktik in beruflichen Schulen, videobasierte Fallkonstruktion inklusiver Unterrichtsettings“

Zum Projekt: Lehrkräfte sind zunehmend mit heterogenen Klassen an beruflichen Schulen konfrontiert. Die Heterogenität zeigt sich neben der Vielfalt an Bildungsabschlüssen und Herkunftsländern auch im gemeinsamen inklusiven Unterricht mit Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Die geplante Lehrveranstaltung eröffnet einen praktischen Zugang zur Inklusion durch die Zusammenarbeit mit einer inklusiven Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung. Die Studierenden analysieren die inklusiven Unterrichtssettings vor Ort und entwickeln anhand der analysierten Situationen fachspezifische inklusive Unterrichtssituationen. Diese Situationen stellen sie dann im Team nach, um Merkmale für mehr oder weniger inklusiven Unterricht genau identifizieren zu können und praktische Erfahrungen zu erlangen. Das Lehrprojekt zur inklusive Didaktik an beruflichen Schulen erfordert einen interdisziplinären Zugang und wird daher im Team durch Susanne Miesera (Lehramt berufliche Schulen, Fachdidaktik Life Science) und Dr. Markus Gebhardt (Lehramt Sonderpädagogik) entwickelt und umgesetzt. Der TUM-Lehrfonds stellt Persona­l­mittel zur Förderung inno­vativ­er Lehr- und Prüfungs­­konzepte an der TUM bereit. Diese Mittel sol­len möglichst breit gestreut werden, um die Lehre an der TUM in vielen Berei­chen nachhaltig weiter­­zu­­ent­wickeln und zu ver­­bes­sern. Die Mittel aus dem Qualitäts­pakt Lehre werden en­gagierten Lehr­­persönlichkeit­en somit direkt zur Verfügung gestellt und bieten Raum zum Aus­pro­bier­en neuer For­mate und Ideen Heterogenität im Unterricht erfolgreich meistern