Planspiel Energetingen

Kerngedanke:
Im Kernidee des Planspiels  „Energetingen“  besteht darin, Schülerinnen und Schüler mit einer der aktuell größten Herausforderungen Deutschlands  -der Energiewende-  möglichst direkt zu konfrontieren. „Energetingen“  ist dabei ein fiktiver Landkreis dessen Bürgerschaft  demokratisch ein Energiekonzept für die Zukunft entwickelt. In der Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen erfahren die Schülerinnen und Schüler welche Faktoren im Wettstreit der Ideen entscheiden und welche Rolle dabei zum Beispiel naturwissenschaftlich technische Überlegungen spielen.  Fokussiertes Lernziel ist es, die Vernetzung und die Relevanz naturwissenschaftlich technischer Inhalte zu verstehen und ein dauerhaftes Interesse für diese Themen zu entwickeln.

Lerntheoretisch-didaktischer Ansatz:
Das Planspiel "Energetingen" basiert auf den Prinzipien problemorientierten und erfahrungsorientierten Lernens.  Die Lernenden haben die Möglichkeit sich als Spieler aktiv an der Simulation einer realen Geschehens zu beteiligen.  Die zentrale Besonderheit dieser simulativen Lernumgebung ist, dass sich die Lernenden direkt auf die Ebene dieses Geschehens begeben und Probleme so angehen, als ob sie sich real in dieser Situation befänden. Sie verlassen die sonst übliche Metaperspektive und nehmen eine Identität innerhalb des Spielszenarios an. Die damit verbundene Art der Wahrnehmung ist so anders, dass sie sich markant von gewohnten Lernerfahrungen absetzt und im Gedächtnis nachhaltig verfügbar ist. Im Anschluss an Spielphasen können die Lernenden in obligatorischen Reflexionsrunden ihre Simulationserfahrungen hinsichtlich gesteckter Lernziele und realer Entsprechungen hinterfragen.

Wissenschaftliche Evaluation und praktischer Erfolg:
In empirischen Studien wurde die Wirksamkeit dieser Intervention und deren Bedingungen untersucht. Befunde zeigten, dass Schülerinnen und Schüler die Relevanz der naturwissenschaftlich technischen Inhalte höher einschätzten und ein besseres Verständnis für die Vernetzung der Inhalte nach dem Planspiel aufweisen.  Die Analyse der Bedingungen für diese positive Veränderung konnte wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Lernumgebung geben. Auf praktischer Seite konnten durch Ausbildung von Lehrkräften bereits mehrere tausend Schülerinnen und Schüler vorwiegend im Münchner Raum am Planspiel teilnehmen. Mehrere Schulen haben sich in der Folge  entschlossen das Planspiel als festen Bestanteil ihres Lehrangebots aufzunehmen und jährlich anzubieten.