Inklusion in der Lehrerbildung
Inklusion bezeichnet die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft. Diesem Auftrag hat die Bundesrepublik Deutschland mit der Unterzeichung der UN-Behindertenrechtskonvention 2008 zugestimmt, die ein Jahr später verbindlich wirksam wurde und in die nationale Gesetzgebung Einzug hielt.
Das betrifft selbstverständlich auch den Bereich der Bildung. Schülerinnen und Schüler aller Schularten leben und lernen in einem System ohne Barrieren. Die Vielfalt wird zur Normalität. Inklusive Beschulung gestaltet sich nicht nur als besondere Aufgabe einzelner Standorte, sie wird vielmehr zur Pflicht aller Schulen ohne Ausnahme.
Das übergeordnete Ziel ist es, TeilGABE zu ermöglichen. Indem Menschen mit Unterstützungsbedarf die Möglichkeiten haben, ihr individuelles Potenzial auszuschöpfen, erreichen sie adäquate Bildungs- und Berufsabschlüsse mit denen sie ins Erwachsenen- und Erwerbsleben starten.
Der Auftrag, das Thema Inklusion in die Lehrerbildung an der TUM zu implementieren, leitet sich daraus ab.
Im Gutachten der Expertinnen und Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern (2025), bezieht sich die zweite der insgesamt 13 Empfehlungen auf einen professionellen Umgang mit Herogenität in der Schule:
Empfehlung 2: Die Lehrkräftebildung in Bayern ist auf die Kernkompetenzen des inklusiven Umgangs mit Heterogenität auszurichten. Es müssen wenige, aber Kohärenz erzeugende Kompetenzen zum inklusiven Umgang mit Heterogenität definiert und gefördert werden.
Aus dem Bildungsauftrag von Schule und dem einzulösenden Anspruch auf inklusiven Unterricht für alle heraus empfiehlt die Kommission, Lehrkräftebildung in allen Bereichen kohärent auf inklusiven Umgang mit Heterogenität auszurichten. Dies birgt auch Chancen für die Weiterentwicklung des Systems Schule.
Die Lehrkräftebildung muss verbindlich und stärker als bisher verankert Kompetenzen zu Inklusion, Diagnostik, Adaptivität, individuelle und gemeinsame Förderung umfassen. Praxiserfahrungen sollen diese Kernkompetenzen besonders in den Blick nehmen und unter Rückbezug auf theoretisches Wissen und subjektive Theorien reflektieren.
In Anlehnung daran werden an der TUM die Lehrkräfte von morgen hinsichtlich ihres Wissens und Könnens, sowie ihrer Haltungen in Bezug auf Inklusion vorbereitet und ausgebildet, um die Potenziale ihrer Schüler und Schülerinnen zu erkennen und zu fördern und Antworten auf Fragen zum Umgang mit Diversität im Unterricht zu haben.
Die zukünftigen Kompetenzträger sind dabei alle Lehramtsstudierenden in den Bereichen der Beruflichen Bildung (Berufsschule), sowie der Naturwissenschaftlichen Bildung (Gymnasium).