Debugging im Informatikunterricht

Selbstständig Fehler zu finden und zu beheben, stellt für Programmieranfängerinnen und -anfänger eine große Hürde dar, die im Informatikunterricht oftmals zu Frustration und gar zu Abneigung führen kann. Mitunter wird dies auch zu einer großen Herausforderung für die unterrichtende Lehrkraft, die von Schüler-PC zu Schüler-PC eilt und versucht, allen möglichst gerecht zu werden. Nur indem Schülerinnen und Schüler befähigt werden, selbstständig und erfolgreich ihre Programmierfehler zu beheben, also zu debuggen, kann diesem Problem der "Turnschuhdidaktik" beigekommen werden. Wie verschiedene Studien zeigen, unterscheidet sich Debuggen dabei von allgemeinen Programmierfähigkeiten und muss daher explizit gelehrt werden. Darüber hinaus spielen Debugging-Fähigkeiten nicht nur im Programmierbereich eine große Rolle: Debugging ist auch in unserem Alltag allgegenwärtig und eine Herangehensweise des Computational Thinking. Dennoch ist Debugging sowohl im Klassenzimmer als auch in der informatikdidaktischen Forschung ein unterrepräsentiertes Thema und es gibt überraschend wenige Studien, Materialien und Konzepte, die sich mit der expliziten Vermittlung von Debuggingfähigkeiten beschäftigen. Folglich sind Anfänger beim Erwerb von Debugging-Fähigkeiten oft auf sich allein gestellt. In diesem Forschungsschwerpunkt wird Debugging aus fachdidaktischer Sicht analysiert, es werden Strategien zur Integration in den Unterricht entwickelt sowie evaluiert und damit eine Didaktik des Debuggens gestaltet.