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Schlummerndes Potenzial – Leistungsstarke Schüler*innen (er)kennen und fördern

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Was macht leistungsstarke Schüler*innen aus? Und wie lassen sie sich am besten fördern, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen? Diesen Fragen ist unsere Kollegin Lisa Ziernwald im Zuge ihrer Promotion auf den Grund gegangen, die sie heute erfolgreich abgeschlossen hat. Wir freuen uns sehr, gratulieren ganz herzlich und nutzen die Gelegenheit für einen Blick auf die Forschungsergebnisse.

Mitten in der Regelklasse, manchmal undercover – leistungsstark sind Schüler*innen mit besonders guten Leistungen, aber auch solche mit hohem Potenzial. – Doch was heißt das eigentlich? Das klassische Bild vom strebsamen Kind wird der Vielfalt innerhalb der Gruppe der leistungsstarken Schüler*innen jedenfalls nicht gerecht: Denn sie unterscheiden sich stark, sowohl, was fachübergreifende oder fachspezifische Potenziale und Kompetenzen angeht, als auch in Sachen Motivation. Um leistungsstarke Schüler*innen gezielt fördern zu können, lohnt sich also ein genauerer Blick auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse.

Alles andere als eine einheitliche Gruppe

Um ein genaueres Bild von den Fähigkeiten leistungsstarker Schüler*innen zu bekommen, hat Lisa Ziernwald zwei Ansätze verglichen, die leistungsstarke Schüler*innen identifizieren und verschiedenen Untergruppen zuordnen. Ergebnis des Vergleichs: Misst man Leistung und Motivation der leistungsstarken Schüler*innen in den gefundenen Gruppen, zeigen sich Unterschiede. Die beiden untersuchten Ansätze gruppieren leistungsstarken Schüler*innen also unterschiedlich. Dennoch stechen bei beiden Ansätzen die sogenannten Top-Performer heraus. Sie zeigen einheitlich die höchsten Werte sowohl in Sachen Leistung als auch bei Motivation und Interesse. Das macht sie zu einer Hauptzielgruppe für gezielte Förderung innerhalb des Bildungssystems.

Leistungsstarke Schüler*innen im Regelunterricht fördern

Wollen Lehrkräfte und Schulen auch das Potenzial ihrer leistungsstarken Schüler*innen ausschöpfen, stehen sie einer besonderen Herausforderung gegenüber. Neben dem Facettenreichtum ihrer Fähigkeiten lernen die meisten leistungsstarken Schüler*innen nämlich zudem in Regelklassen gemeinsam mit Schüler*innen ganz unterschiedlicher Leistungsniveaus.

Lisa Ziernwald sieht hier großes Potenzial für Differenzierungsmaßnahmen. Denn in der Regelklasse angewendet schlagen sie quasi zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie steigern den Schulerfolg von leistungsstarken Schüler*innen und wirken sich dabei auch noch positiv auf die gesamte Klasse aus, weil sie allen Schüler*innen individuell effektives Lernen ermöglichen. Doch zeigen die Forschungsergebnisse auch: Lehrkräfte nutzen Differenzierungsmaßnahmen noch zu wenig. Hier sind die Schulen und die Politik gefragt. Sie können Zeit und Ressourcen bereitstellen, Lehrkräften Weiterbildungsmöglichkeiten bieten und so die Weichen stellen, um leistungsstarke Schüler*innen auch im Regelunterricht zu fördern.

Unsere Kollegin Lisa Ziernwald räumt im Zuge ihrer Promotion mit gängigen Klischees zu leistungsstarken Schüler*innen auf, zeigt ihren Facettenreichtum und wie auch sie angemessene Förderung erhalten können. „Wichtig ist, die Fähigkeiten leistungsstarker Schüler*innen in all ihrer Vielfalt zu begreifen, um sie gezielt fördern zu können. Denn davon profitieren nicht nur die leistungsstarken Schüler*innen individuell, sondern auch die gesamte Gesellschaft“, so ihr Fazit nach mehrjähriger Forschung.

Mehr zu den Studien

Wir freuen uns mit und für unsere liebe Kollegin Lisa Ziernwald und gratulieren von Herzen zur erfolgreichen Promotion!


Mehr zum Thema leistungsstarke Schüler*innen fördern

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