Interaction: Students through teacher eyes

Projektinformationen

Name des Projekts Interaction II:
Students through teacher eyes
Förderer Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit 9/2017 bis 9/2020
Leitung

Prof. Dr. Tina Seidel
Prof. Dr. Doris Holzberger
Prof. Dr. Kathleen Stürmer

Mitarbeiter/innen

Christian Kosel
Katharina Schnitzler

Was ist der Forschungsgegenstand?

Das Projekt »Interaction II – Students through teacher eyes« untersucht die Interaktionen von Lehrkräften mit ihren Schülerinnen und Schülern. Dabei steht die Diagnosekompetenz von Lehrkräften im Mittelpunkt: Nach dem Konzept des adaptiven Unterrichtens können Lehrkräfte, die lernrelevante Voraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler – wie Motivation, Interesse oder kognitive Fähigkeiten – gut einschätzen können, ihren Unterricht besser an die individuellen Voraussetzungen der Lernenden anpassen. Durch differenzierte Lernangebote werden wiederum bessere Lernergebnisse erwartet. Dafür ist es besonders wichtig, Schülerinnen und Schüler zu erkennen, die inkonsistente Ausprägungen ihrer kognitiven und motivationalen Voraussetzungen aufweisen – sich selbst also über- oder unterschätzen. Bisher zeigt sich allerdings, dass Lehrkräfte in Klassengesprächen überwiegend mit Schülerinnen und Schülern interagieren, die sie als leistungsstark einschätzen, um einen reibungslosen Unterrichtsfluss zu gewährleisten. Bildungsforscher weisen zudem darauf hin, dass Lehrkräfte bisher kaum diagnostische Kompetenzen mitbringen  - insbesondere wenn es darum geht, diese inkonsistenten Ausprägungen von kognitiven und motivational-affektiven Merkmalen zu erkennen.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Das Forschungsprojekt sucht Antworten auf folgende Fragen: Wie gut können Lehramtsstudierende und erfahrene Lehrkräfte starke, schwache, uninteressierte, unterschätzende und überschätzende Schülerinnen und Schüler erkennen? Wie verteilen sie dafür ihre Aufmerksamkeit im Klassenzimmer? Wie sicher sind sie sich bei ihren Diagnosen? Welche Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler werden herangezogen, um die Voraussetzungen einzuschätzen und wie schwierig ist es, diese zu erkennen?
Dabei untersucht das Projekt erstmals die Diagnosekompetenz von Lehrkräften im Hinblick auf das Zusammenspiel verschiedener Schülervoraussetzungen bzw. -Profile: Stark, schwach, uninteressiert, unterschätzend, überschätzend. Um detaillierte Einblicke in Aufmerksamkeitsprozesse, Diagnosekompetenzen, und Interaktionsverhalten zu bekommen, werden die Blickbewegungen von Lehrkräften in einer Labor- und einer Feldstudie mittels Eye-Tracking aufgezeichnet. Das Eye-Tracking gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie häufig und wie lange Lehrkräfte die einzelnen Schülerinnen und Schüler anschauen.

Was wollen wir mit diesem Projekt erreichen?

Ziel ist es, die Mikroumwelten verschiedener Schülergruppen genauer zu untersuchen und dabei beispielsweise Schülergruppen zu identifizieren, die wenig Aufmerksamkeit von den Lehrkräften erhalten und in ihren Lernvoraussetzungen als schwach diagnostiziert werden. Zudem sollen typische Muster in der Aufmerksamkeitsverteilung von Lehrkräften identifiziert werden, die den Interaktionen vorausgehen. Hier gilt es zu überprüfen, ob systematische Unterschiede in den Interaktionen mit Schülerinnen und Schülern bereits in der Aufmerksamkeitsverteilung sichtbar werden. In der Lehramtsausbildung können solche Befunde genutzt werden, um angehende Lehrkräfte für solche Muster zu sensibilisieren und ihr eigenes Diagnoseverhalten zu reflektieren.

Downloadmaterial für Eltern

Fragebogen für Schülerinnen und Schüler