Clearing House Unterricht

Projektinformationen

Name des Projekts Clearing House Unterricht
Förderer Gefördert aus Mitteln von Bund und Ländern im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit Phase I: 7/2015 bis 12/2018
Phase II: 1/2019 bis 12/2023
Leitung

Prof. Dr. Tina Seidel
Prof. Dr. Doris Holzberger

Koordination Annika Diery
Mitarbeiter/Innen Dr. Claudia Müller-Kreiner
Anastasia Asiedu
Meg Farrell
Website www.clearinghouse-unterricht.de
Was ist der Forschungsgegenstand?

Als Teilbereich von teach@TUM im Rahmen der bundesweiten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ hat es sich das Clearing House Unterricht zur Aufgabe gemacht, aktuelle Forschungsbefunde zu effektivem MINT-Unterricht für die Lehrerbildung aufzubereiten. Dafür sichtet das Expertenteam den vorhandenen Forschungsstand, wählt aktuelle und relevante Forschungssynthesen aus, bewertet sie nach festgelegten Qualitätskriterien und fasst sie auf deutsch zusammen. Diese sogenannten Kurzreviews stehen auf der Projekthomepage www.clearinghouse-unterricht.de kostenlos zur Verfügung. Ein begleitendes Ein begleitendes Evaluationsprojekt erfasst unter anderem, welche Einstellungen Lehrerbildende gegenüber evidenzbasierter Lehre haben und welche Akzeptanz die Clearing House-Produkte in diesem Zusammenhang haben. Aktuell konzentriert sich das Projekt auf Befunde zu den MINT-Fächern in der Sekundarstufe.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Es gibt zahlreiche Forschung zu gutem, effektiven Unterricht, die sich ganz konkreten Fragen der Unterrichtsgestaltung widmet. Doch das, was die Wissenschaft über guten Unterricht weiß, kommt bisher in der Praxis kaum an. Zwar haben Lehrerbildende in allen Phasen der Lehrerbildung den Auftrag, (künftige) Lehrkräfte an aktuelle Erkenntnisse und Prinzipien empirischer Bildungsforschung heranzuführen. Allerdings haben Lehrerbildende – ob in der universitären Lehre, am Seminar oder im Fortbildungsinstitut – entweder selbst wenig Expertise im Umgang mit empirischer Forschung oder aufgrund der Vielzahl an Studien kaum eine Chance, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Wissenschaftliche Evidenz zu gutem Unterricht bleibt somit „ungenutzt“, solange es niemanden gibt, der relevantes Wissen herausfiltert und angemessen übersetzt. Das Clearing House Unterricht versteht sich als eine solche Vermittlungsinstanz, um das Wissen aus der Unterrichtsforschung in die Praxis zu bringen. Es ist das erste seiner Art in den Bildungswissenschaften im deutschsprachigen Raum.

Was wollen wir mit diesem Projekt erreichen?

Ziel ist es im Sinne eines pragmatischen Evidenzverständnisses, dass aktuelle Forschungsergebnisse schnell, direkt und qualifiziert Eingang in die Lehrerbildung finden. Lehrerbildner – und langfristig gesehen auch Lehrkräfte – sollen wissenschaftliche Befunde zu gutem Unterricht ganz selbstverständlich in ihre professionellen Entscheidungen integrieren und damit ihr Unterrichtshandeln rational begründen können. Wissenschaftliche Evidenz ist damit – neben theoretischem Wissen, Intuition und persönlicher Erfahrung – ein weiterer wichtiger Baustein für gutes und effektives Unterrichten.
In Abstimmung mit Lehrerbildnern entwickelt das Clearing House Unterricht derzeit weitere unterstützende Materialien und Fortbildungsformate.