Raumkognition
Raumerkundung, AR/VR, Sport und Bewegung

Von klein auf sind menschliche und nicht-menschliche Tiere in physische Lebensräume eingetaucht, die reich an Reizen sind: zum Beispiel ein Kinderzimmer voller lustiger Spielsachen und babysicherer Möbel in einem Familienhaus oder ein Wald mit hohen Bäumen und einem dichten Bewuchs von Sträuchern, an denen essbare oder giftige Früchte wachsen. Die geschickte Navigation in unserer Umwelt, um wertvolle Ressourcen zu erreichen und potenzielle Gefahren zu vermeiden, ist eine wesentliche Fähigkeit, die auf Strategien des Gleichgewichts zwischen der Erkundung des Unbekannten und der Ausnutzung des Bekannten angewiesen ist. In unserem Labor interessieren wir uns dafür, wie sich diese Fähigkeit in der Kindheit entwickelt und schließlich im Erwachsenenalter manifestiert.
Sind Kinder systematische Entdecker oder lernen sie etwas über ihre Umwelt, indem sie zufällig über wichtige Orientierungspunkte und Objekte stolpern? Verfolgen Erwachsene überhaupt rationale Erkundungs- und Navigationsstrategien? Sind Menschen jeden Alters in der Lage, ihre räumliche Navigation effizient und in mehreren Schritten im Voraus zu planen - und wenn ja, wie könnte sich diese Fähigkeit zwischen Menschen unterscheiden, die regelmäßig verschiedene Arten von körperlichen Aktivitäten, wie z. B. Sport, ausüben? Um solche Fragen experimentell zu untersuchen, setzt unsere Gruppe eine Vielzahl von Methoden ein, die von klassischen 2D-Tablet-Spielen über 3D-Augmented-Reality (AR)-Tablet-Spiele bis hin zu Aufgaben reichen, die in der virtuellen Realität (VR) stattfinden. Durch die Sammlung umfangreicher multidimensionaler Daten über die Bewegungen von Kindern und Erwachsenen im Raum wollen wir ihr räumliches Erkundungsverhalten unter anderem in Abhängigkeit von ihrem Alter, ihren kognitiven Fähigkeiten (z. B. exekutive Funktionen oder Arbeitsgedächtnis) und der Struktur der Umgebung charakterisieren. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, neue Erkenntnisse über die kognitiven Mechanismen eines wirklich aktiven Lernens im Raum zu gewinnen, das sich durch die Bewegung eines Lernenden entfaltet, der dynamisch mit seiner Umgebung interagiert.