Anmeldeformular - Wahl der Workshops

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Wenn Sie über FibS oder per Email eine Zusage erhalten haben, senden Sie uns bitte umgehend das Anmeldeformular mit der Wahl Ihrer Workshops an basis-inklusion.edu@sot.tum.de.

 

Assistenzbedarf

Bitte melden Sie sich unter folgender Email-Adresse bei uns, wenn Sie Assistenzbedarf haben: basis-inklusion.edu@sot.tum.de

INKLUSION FÜR GROSSE - Programm

Donnerstag, 02/03/2023

START UND INFOPOINT: 6. Stock

 

13:00        ERÖFFNUNG UND GRUSSWORTE

13:30        KEYNOTE 1

14:15        PAUSE

14:45        WORKSHOPS UND IMPULSVORTRÄGE

15:30        PAUSE

16:00        KEYNOTE 2

16:45        PODIUMSDISKUSSION

17:15        VERABSCHIEDUNG

Anna Stolz
Staatssekretärin im bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK)


Kerstin Wollenschläger
Ministerialrätin, Leiterin der Stabsstelle Inklusion (im StMUK)


Prof. Dr. Claudia Nerdel
Prodekanin für Studium und Lehre, TUM School of Social Sciences and Technology

Prof. Dr. Lisa Stinken-Rösner
Lange Zeit wurde das Thema Inklusion in den Fachdidaktiken vernachlässigt. Dabei ist es unerlässlich sich der schulischen Umsetzung von Inklusion auch aus den Fachdiskursen heraus zu widmen. Nur so kann dem mit Zunahme der Komplexität des Fachunterrichtes häufig beobachtbaren Bruch zwischen fachlichen und inklusiven Ansprüchen in der Sekundarstufe begegnet werden. Um dieser Herausforderung zu begegnen haben Mitglieder aus dem ‚Netzwerk inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht‘ das NinU-Schema, ein Tool zur Planung und Reflexion von inklusivem naturwissenschaftlichen Unterricht, entwickelt. Entlang des Schemas wird exemplarisch für die Naturwissenschaften aufgezeigt, wie fachliche Ziele und Ansprüche mit inklusionspädagogischen Prinzipien verknüpft und in Best-Practice-Beispielen für den Fachunterricht umgesetzt werden können. Gleichzeitig sind Vertreter:innen weiterer Disziplinen eingeladen, das NinU-Schema entsprechend der Charakteristika ihrer Fächer zu adaptieren.

Zeit für Diskussion, Austausch und Rahmenprogramm im Haus.

Wählen Sie Ihre drei Favoriten bei der Anmeldung aus. Die Angebote gewichten die Schwerpunkte „Inklusion in der Fachdidaktik“ – „Soziales und emotionales Lernen“ – „Inklusion in der Sekundarstufe I und II an verschiedenen Schularten und anderen Förderbedarfen“ unterschiedlich, meist werden mehrere bzw. alle drei Aspekte betrachtet.

Dr. Laura Ferreira González

Unser Herzschlag sagt einiges aus. Das lernten rund 500 Schüler*innen, die an der Unterrichtsreihe „Inklusiver Biologieunterricht“ (IBU) teilgenommen haben. Sie wissen nun, wie das Herz aufgebaut ist, wie es funktioniert und können zugleich ihr biologisches Wissen mit ihrer emotionalen Kompetenz verbinden. Dies hilft ihnen, ihren Herzschlag im Kontext emotionaler Erregung, wie zum Beispiel vor einer Klassenarbeit, einzuschätzen und diesen durch bewusste Übungen zu beeinflussen. IBU vereint das fachliche, biologiebezogene Lernen mit dem emotional-sozialen Lernen für Schüler*innen der Jahrgangsstufen fünf und sechs. Das Konzept begegnet damit den Herausforderungen einer zunehmend heterogenen Schülerschaft.

Durch die Erarbeitung unterschiedlicher Unterrichtssequenzen erhalten die TeilnehmerInnen einen konkreten Einblick in die Unterrichtsstunden und dazugehörigen Materialien.

Susanne Eßer

Lernstrukturgitter im naturwissenschaftlichen Unterricht unterstützen eine Unterrichtsplanung, die fachdidaktische Ansprüche des Unterrichtsfaches zu individuellen Kenntnissen, Kompetenzen, Perspektiven und Interessen in Beziehung setzt. Sie beinhalten eine sachlogische Darstellung des gemeinsamen Unterrichtsgegenstands kombiniert mit einer Analyse möglicher kognitiver Prozesse. Lernstrukturgitter bieten dadurch eine geeignete Grundlage zur Planung eines inklusiven naturwissenschaftlichen Unterrichts. Der Workshop beschreibt anhand des Themas „Evolution des Menschen“ für die Klassenstufe 9 aus dem Fach Biologie, wie Lernstrukturgitter aufgestellt werden können.

Annika Linke; Dr. Moritz Zehnder

Wir beschäftigen uns mit einem Konzept zur Planung von inklusivem Mathematikunterricht. Die Referent:innen stellen die Inhalte einer Seminarsitzung im Rahmen des studienbegleitenden-fachdidaktischen Schulpraktikums vor, welche auf inklusionsdidaktische Netze nach Heimlich und Kahlert (2012) zurückgreifen. Die Gestaltung der Sitzung erfolgte in Kooperation zwischen Mathematikdidaktik und Sonderpädagogik.

Dr. Katja Weirauch

„Warum werden Eier beim warm machen fest und Butter wird weich?“ (Frage eines Schülers mit Förderbedarf Geistige Entwicklung, Berufsschulstufe, in unserem Lehr-Lern-Labor) - Solche Fragen sind für uns „goldene Momente“, die zeigen, dass sich auch ein als abstrakt und komplex verrufenes Fach wie Chemie didaktisch so herunterbrechen lässt, dass potenziell Alle ein fachlich fundiertes Verständnis erwerben können. Wie das geht, erproben wir im Projekt Chemie all-inclusive (Chai) seit über sechs Jahren in einem interdisziplinären Team aus Sonderpädagogik und Chemie-Didaktik. In diesem Workshop erkunden wir an Praxisbeispielen ausgewählte Methodenwerkzeuge, die sich für uns als besonders hilfreich erwiesen haben, z.B. auch das NinU-Raster. Wir diskutieren, inwiefern und wie diese für die individuelle Unterrichtssituation gewinnbringend sein können.

Prof. Dr. Denis Messig

Das Vorwissen von Schülerinnen und Schülern im Unterricht gilt als eine der wichtigsten Lernvoraussetzungen im Unterricht. Wie können Lehrkräfte dieses Vorwissen trotz einer großen Heterogenität im Klassenraum effektiv diagnostizieren und gewinnbringend im Unterricht einsetzen? Der Vortrag bietet Einblicke in die schulpraktische Umsetzung solcher Fragen. Zunächst werden typische Schülervorstellungen einzelner naturwissenschaftlicher Bereiche vorgestellt. Dabei geht es auch um Methoden, diese zu erheben und sichtbar zu machen. Anschließend soll anhand von authentischen Beispielen (z.B. mithilfe von Transkripten zum Thema Fotosynthese/Pflanzenernährung) gezeigt werden, wie das Vorwissen von Lernenden im Unterricht genutzt werden kann, um Lernprozesse auf individueller Ebene zu optimieren. Dazu wird eine neu entwickelte Unterrichtsstruktur präsentiert und diskutiert.

Patrizia Weidenhiller

Im Workshop beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit der Gestaltung von digitalen Medien beim naturwissenschaftlichen Arbeiten. Anhand eines Experiments zur enzymatischen Apfelbräunung diskutieren die Teilnehmer*innen Differenzierungsmöglichkeiten bei der Planung, Durchführung und Auswertung des Experiments. Dazu nutzen die Teilnehmer*innen verschiedene digitale Medien und planen einen differenzierten Einsatz dieser, angepasst an die Heterogenität ihrer Klassen. Das Material wird im Anschluss für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung gestellt.

Stefan Gärtig

„Ohne die Kenntnis des Standpunktes des Schülers ist keine ordentliche Belehrung derselben möglich.“ - Dieses Zitat von Adolph Diesterweg von 1835 hat keinesfalls an Aktualität verloren. Die zunehmende Heterogenität der Schüler erfordert heute mehr Einsatz pädagogischer Diagnostik denn je – insbesondere an Schlüsselstellen im Unterricht. StD Stefan Gärtig (Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg) gibt einen Überblick über klassische und digitale Diagnosemöglichkeiten (z.B. Diagnosebögen, Mentimeter, Concept Maps) und stellt auch verschiedene Methoden der Binnendifferenzierung (z.B. Learning-Apps, QR-Codes) vor, mit denen die Lehrkraft dieser neuen Herausforderung begegnen kann.

Annette Werner-Frommelt

Das MSD-Beratungszentrum der Carl-August-Heckscher-Schule ist zuständig für die schulische Beratung und Unterstützung der Ambulanzpatient:innen des kbo-Heckscher-Klinikums, deren Erziehungsberechtigten und den jeweiligen schulischen Kooperationspartnern. Dementsprechend bestehen Kontakte zu den Vertreter:innen aller Schularten. Vor dem Hintergrund z. T. schwerer psychiatrischer Erkrankungen stellen sich immer wieder Fragen nach den Grenzen inklusiver Beschulung in großen Lerngruppen, besonderen Beschulungsformen in „Spezialklassen“ und Überlastungen des Regelschulsystems durch die spezifischen Anforderungen, die mit der jeweiligen Problematik einhergehen.

Im Workshop sollen nach einer kurzen Einführung anhand eines ausführlichen Fallbeispiels die zugrunde liegende pädagogische Haltung und - analog zu den §§ 32 - 34 BaySchO - Möglichkeiten der individuellen Unterstützung, des Nachteilsausgleich und des Notenschutzes vorgestellt und gerne auch diskutiert werden.

Anne-Katrin Kersten, Regina Hofbauer

Wir sprechen über die Umsetzung, Erfahrungen und alltäglichen Herausforderungen eines inklusiven Berufsvorbereitungsjahres (BVJi). Außerdem wird die Fachdidaktik im inklusiven Unterricht unter Einbezug des Curriculums aufgezeigt.

Gabriele Bader, Ulrike Trilk

In diesem Workshop berichten wir zum einen von unseren Erfahrungen des gemeinsamen Wahlunterrichtes mit Schüler*innen der Realschule Eching und des Förderzentrums mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Zum anderen werden wir anhand praktischer Beispiele gemeinsam Ideen sammeln, wie inklusiver Unterricht gelingen kann: Wie gestaltet man Unterricht, der die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler*innen beider Schularten berücksichtigt? Welche Rahmenbedingungen sind hierfür notwendig? Welchen Anspruch haben Schüler*innen mit unterschiedlichen Voraussetzungen an ihre Lernumgebung? Zeigen sich Grenzen auf und wenn ja, welche?

Bettina Melzer, Anna Oana

In diesem Workshop wird Inklusion von verschiedenen Seiten beleuchtet. Nach einer kurzen theoretischen Einführung werden Methoden des Classroom Managements vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Diese Techniken sind unabhängig von Fach, Jahrgangsstufe oder Schulart einzusetzen. Anschließend werden anhand konkreter Beispiele aus dem Fachunterricht Prinzipien für einen gelingenden inklusiven Unterricht gezeigt, die die Partizipation von heterogenen Schüler:innen am Unterricht erleichtern

Dr. Antje Eder, Marion Ramgraber

Das staatliche berufliche Bildungszentrum Regensburger Land differenziert seit dem Schuljahr 2012/13 den Anspruch für Inklusion in der beruflichen Ausbildung intensiv aus. Neben dem Aufbau von multiprofessionellen Teams stellt die Unterrichtsentwicklung einen großen Stellenwert innerhalb der Kollegenschaft dar. Der Workshop zeigt das Handling und Setting mit und für Inklusion an der Schule und präsentiert exemplarische Umsetzungsbeispiele aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft.

Zeit für Diskussion, Austausch und Rahmenprogramm im Haus.

Dr. Laura Ferreira Gonzáles

Lernende unter emotionalen und sozialen Risiken sind eine große Herausforderung für
Lehrkräfte in inklusiven Settings. Zugleich profitieren diese Schüler:innen besonders
von einer systematischen Förderung. Dies ist beispielsweise über ein effektives
Classroom-Management und die systematische Verknüpfung emotionaler und sozialer
Lernprozesse mit fachlichen Inhalten möglich. Eine solche Integration von fachlichem
und sozial-emotionalem Lernen hat u. a. positive Effekte bezogen auf die Integration,
die emotionale Kompetenzentwicklung, das Lern- und Arbeitsverhalten sowie das
störende Verhalten. Am Beispiel von Biologieunterricht zur Humanbiologie kann
gezeigt werden, wie eine solche systematische Entwicklungsförderung auch im
naturwissenschaftlichen Fachunterricht möglich ist.

Schlussfolgerung und Ausblick: Weiterentwicklung der Lehrer:innenbildung zur Umsetzung der Inklusion in der
Sekundarstufe I und II
tba – to be announced